UNDP-Leiter Achim Steiner diskutiert in Bonn zur Agenda 2030

v.l.n.r.: Jakob Rhyner (Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung), Imme Scholz (DIE), Achim Steiner (UNDP), Michael Hoch (Uni Bonn) © DIE

Am 25. Juni 2019 war Achim Steiner, Leiter des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), zu Gast bei der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung. Steiners Vortrag „Auf dem Weg zu globaler Nachhaltigkeit: Chancen und Herausforderungen bei der Umsetzung der Agenda 2030“ in der voll besetzten Aula der Universität Bonn setzte bei der Betrachtung der aktuellen Klimaproblematik und der Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung an.

Der Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen beleuchtete die Arbeit von UNDP und zeichnete die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung als eine „Risikolandschaft“ nach, die die zentralen Herausforderungen unserer Welt und die gemeinsame Verantwortung des Globalen Nordens und Südens zum Ausdruck bringe. Er unterstrich einerseits die Bedeutung interdisziplinärer Forschung, wie sie innerhalb der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung mit ihrem Innovations-Campus Bonn intensiviert werden solle. Andererseits betonte er, dass auch das Engagement von Seiten der Wirtschaft, Politik und zivilgesellschaftlicher Initiativen, wie Fridays for Future, notwendig sei. Nur so würden die Agenda 2030 und die Umsetzung ihrer Ziele nicht bloße „Buchstaben auf einem Papier“ bleiben, sondern auch im Alltag sichtbar werden. Steiner betonte zugleich wichtige Synergien zwischen den Zielen der Agenda 2030, die seiner Ansicht nach stärker als mögliche Zielkonflikte in den Blick genommen werden sollten: „Wer beispielsweise einen Euro in die Verwirklichung des Klimaziels investiert, der muss sich vor Augen halten, dass er viele weitere Ziele in einen fortschrittlichen Modus bringen kann.“

Schauen Sie hier ein kurzes Statement von Achim Steiner zur Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung.

Im Anschluss an seinen Vortrag bezog sich Achim Steiner in der von Imme Scholz, kommissarische Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), moderierten Diskussion zwischen Studierenden und externen Gästen auch auf bisherige Anstrengungen Deutschlands in der Klimadebatte und im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung. Er betonte, dass es gerade bei großen wirtschaftspolitischen Fragen wie der Verkehrswende notwendig sei, Innovationen und Nachhaltigkeitsaspekte stärker zu verzahnen. Imme Scholz hob besonders hervor, dass die weltweite Umsetzung der Agenda 2030 eine gemeinsame Sichtweise auf vorhandene Risiken notwendig mache.

Das UN-Entwicklungsprogramm UNDP gehört mit seiner weltweiten Präsenz zu den wichtigsten und bekanntesten UN-Organisationen. UNDP bietet ärmeren Ländern Politikberatung und Kapazitätsaufbau, um Herausforderungen wie Armut, Ungleichheit, Klimawandel oder Krisen und Konflikte besser zu bewältigen. Unter Leitung von Achim Steiner positioniert sich UNDP als Schlüsselakteur für eine alle Dimensionen der Nachhaltigkeit umfassende Unterstützung für nachhaltige Entwicklung. UNDP kooperiert beispielsweise mit UN-Mitgliedsstaaten, ihre jährlichen nationalen Klimapläne auszuarbeiten. Steiner, der auch prominentester Absolvent des Postgraduierten-Programms des DIE ist, sieht eine solche Unterstützung als Kern seines Auftrags: mit den Ländern gemeinsam zu kluger Klimapolitik und systemischen Ansätzen beizutragen.

Die Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung präsentierte am gleichen Tag im Rahmen einer Abendveranstaltung einem größeren Fachpublikum den Start des Innovations-Campus Bonn. Lesen Sie hier mehr zur feierlichen Auftaktveranstaltung.

Sehen Sie hier ein Video-Interview mit Achim Steiner: Are we progressing in implementing the 2030 Agenda? What role do think tanks play?