„Global Day“ – Storytelling als entwicklungspolitisches Instrument

Kinosaal mit Leinwand

Filmvorführung von „We Exist“ ©DIE

Welche Chancen bieten audiovisuelle Medien und digitale Social-Media-Kampagnen, um die Öffentlichkeit für globale Probleme zu sensibilisieren und über entwicklungspolitische Lösungsansätze zu deren Bekämpfung zu informieren? Damit beschäftigte sich der „Global Day“ am 15. Oktober 2019 beim diesjährigen Film Festival Cologne, zu dem Engagement Global, das Film Festival Cologne, MISEREOR, die Deutsche UNESCO-Kommission, die Deutsche Welle Akademie und das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) eingeladen hatten. Akteure aus Deutschland und Afrika präsentierten Strategien, aktuelle Projekte und Best Practice-Cases. Am Abend wurden zwei Filme präsentiert:

Der Italo-Western “Bacurau“ wirft einen Blick in die Zukunft. Die Einwohner des Ortes Bacurau sind von der Wasserversorgung abgeschnitten. Doch nicht nur der Wassermangel auch faschistische Politiker machen den Menschen zu schaffen. Der Brasilianer Kleber Mendonça Filho setzt sich in dem Film mit dem Thema Rechtspopulismus in seiner Heimat auseinander.

Der Dokumentarfilm „We Exist“ erzählt vom Alltag auf der Flucht. Regisseur Lucian Segura verzichtet auf einen erklärenden Sprechertext. Minutenlang zeigt die Kamera kommentarlos das Gesicht eines singenden Mädchens. Ein Kind, das den Verlust der auf der Flucht verlorenen Mutter besingt. Der 45–minütige Film kombiniert Musik aus Ländern des Mittleren Ostens und Afrikas mit Momentaufnahmen aus dem Alltag im Flüchtlingscamp.
Regisseur Lucian Segura zeigt seinen Film „We Exist“ in einer gleichnamigen Filmtour noch bis Samstag, den 30. November 2019 in elf deutschen Ortschaften. In Gesprächen nach den Filmvorführungen möchte Segura das Gesehene mit den Zuschauerinnen und Zuschauern reflektieren und diskutieren. Die Filmtour findet im Rahmen des Programms „Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland“ (EBD) statt.