Neues vom 56. Kurs des Postgraduierten-Programms

Forschungsteam I: „Reforming the UN Development System at the Country-Level: A New Collective Offer for the 2030 Agenda“

Photo: Forschungsteam 1 des 56. Postgraduierten-Kurses

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Bereits am zweiten Tag des Postgraduierten-Kurses wurde es für uns Teilnehmer*innen ernst: Das Warten auf die Einteilung in die Forschungsteams nahm ein lang ersehntes Ende! Forschungsteam 1 lernte sich in warmer Septemberatmosphäre im Institutsgarten mit Vorfreude auf sieben gemeinsame Monate kennen. Auch wenn die Forschung im November erst starten würde, standen bereits zwei Dinge fest: Erstens war klar, dass die Forschenden die Reform des UN-Entwicklungssystems unter die Lupe nehmen sollten. Zweitens, würden Interviews hierfür wahrscheinlich virtuell verlaufen. Da wir in der Themenfindung noch recht weit am Anfang standen, würden wir allerdings die zu untersuchenden UN-Organisationen so auswählen, dass sich eine kurze Reise 2021 doch noch Corona-konform gestalten ließe. Heute, Ende November, sieht die Lage natürlich wieder anders aus… Wir sind in der Vorbereitungsphase angekommen, die Forschungsfrage nimmt Form an. In einen digitalen Alltag müssen wir zum Glück nicht gänzlich wechseln, da wir im DIE genügend Platz haben, sodass wir die Hygieneregeln in Präsenz einhalten können. Dankbar dafür, maskierte Gesichter zwei-, dreimal pro Woche in Realität zu sehen, lässt sich die Forschung so einfacher als auf virtuellem Wege gestalten. Den digitalen Ansatz haben wir bereits genutzt und konnten unser Teambuilding – wohl als erstes Team in der Geschichte des Postgraduierten-Programms– virtuell erfolgreich abschließen. Es bleibt zu hoffen, dass wir einen kurzen Auslandsaufenthalt planen dürfen. Fortsetzung folgt…

 

Forschungsteam II: Societal Peace and Local Elections in Nepal

Photo: Forschungsteam 2 des 56. Postgraduierten-Kurses

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Nepal – das Land der hinduistischen Tempel, mit atemberaubenden Landschaften und dem Himalaya-Gebirge im Hintergrund. Einmal dieses Land zu bereisen und zugleich einer spannenden Forschungsfrage nachzugehen, das sollte der Höhepunkt unserer Forschungsphase werden. Doch die aktuelle Pandemie bringt dieses Jahr ganz schön durcheinander. Statt Feldforschung vor Ort heißt es: aus dem Homeoffice in der Metropole Bonn, im Internet die nepalesische Kultur erkunden. Doch langes Bedauern hilft bekanntlich wenig. Und so ist „let´s take it as it comes“ schon jetzt unser neues Motto. Wer weiß, vielleicht führt uns diese leicht andere Variante und die neuen Gegebenheiten zu einem ganz anderen Mehrwert…? Wir möchten nach wie vor verstehen, wie sich die lokalen Wahlen auf den sozialen Zusammenhalt in Nepal auswirken. Dazu werden wir qualitative Online-Interviews mit Expert*innen führen und in enger Kooperation mit einem nepalesischen Umfrageinstitut quantitative Telefonumfragen der Bevölkerung durchführen lassen. Wir sind gespannt, welche Chancen und Herausforderungen sich uns durch die Online-Forschung ergeben werden. Die Lust auf das Land, Menschen und Forschung lassen wir uns auf jeden Fall nicht nehmen. Und wenn es uns im Homeoffice zu langweilig wird und die Corona-Situation es zulässt, machen wir einfach einen kulinarischen Forschungsteam-Ausflug nach Friesdorf, in das nepalesische Restaurant unseres Vertrauens. So versuchen wir, uns ein Stück Nepal nach Bonn zu holen.

 

Forschungsteam III: „Decarbonizing Cities: Assessing Governance Models for Transformative Change Towards Sustainability in European and Latin American Cities” 

Photo: Forschungsteam 3 des 56. Postgraduierten-Kurses

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Nachdem die Umsetzung unseres ursprünglichen Forschungsvorhabens zu Digitalisierung und dem Fiskalvertrag in Kolumbien durch die Pandemie vor großen Hürden stand, beschlossen wir uns stattdessen einem gänzlich anderen Thema zuzuwenden – der Nachhaltigkeit in Städten. „Gänzlich anders“ ist dieses Thema auch deshalb, weil wir die Gegebenheiten nutzen, die Forschungsphase neu zu denken. Aktuell kann in vielen Aspekten nur „auf Sicht” geplant werden. Das stellt uns vor Herausforderungen, eröffnet aber auch die Möglichkeit unser Thema schrittweise zu entwickeln und so Flexibilität zu unserer Tugend zu machen.

 

Themen wie menschenwürdige Wohnverhältnisse, partizipative Stadtgestaltung sowie sichere und zuverlässige Mobilität spielen in unserer Forschung eine zentrale Rolle. Erfreulicherweise gibt es hierzu bereits zahlreiche erfolgreiche Initiativen und Projekte. Doch wie misst sich dieser Erfolg eigentlich? Welche Akteursgruppen sind maßgeblich daran beteiligt? Wie evidenzbasiert ist dieser „Erfolg” und wie sehen erfolgsversprechende Governance-Modelle aus? Mit diesen Fragen werden wir uns in den kommenden Monaten beschäftigen. Damit gliedern wir uns an ein Vorhaben der Internationalen Klima-Initiative (IKI) des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)  an, das transformativen Wandel hin zu CO2-Neutralität in fünf lateinamerikanischen Städten durchführt, wobei das DIE die Begleitforschung übernimmt. Nachhaltige Stadtentwicklung ist ein globales Feld wozu wir nicht erst in den Globalen Süden fliegen müssen. Auch europäische Städte stehen in diesem Bereich vor großen Herausforderungen. Daher werden wir als Forschungsteam eine Mehrebenen-Perspektive einnehmen und uns globale Beispiele anschauen, um uns im zweiten Schritt mit konkreten Fallbeispielen in Europa zu beschäftigen.