Konferenz: „Die Weltwirtschaft in Zeiten von COVID-19: Auswirkungen auf die Entwicklungspolitik“

Bild eines Virus

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Im Dezember 2020 fand eine Konferenz im Rahmen des vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierten Projektes „Gerechte Globalisierung“  statt. Sie thematisierte „Die Weltwirtschaft in Zeiten von COVID-19: Auswirkungen auf die Entwicklungspolitik“. Internationale Expert*innen und politische Entscheidungstragende diskutierten die Frage, wie die Weltwirtschaftsordnung zur Erreichung der Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung beitragen und damit eine gerechtere und inklusivere Globalisierung auch vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie gewährleisten kann.

Der internationale Handel spielt eine sehr wichtige Rolle für die gerechte Gestaltung der Globalisierung und für Bewältigung der Corona-Krise. Die Teilnehmer*innen der Konferenz diskutierten u.a. wie das Potenzial des African Continental Free Trade Agreement (AfCFTA) ausgeschöpft werden kann, welche Rolle Umweltklauseln in Handelsabkommen spielen können und welche ökonomischen Vorteile sich durch ein Investment Facilitation Agreement ergeben würden.

Die Teilnehmer*innen besprachen auch die Rolle internationaler Finanzfragen im Zuge der Corona-Krise. Sie betonten, dass die Entwicklungsländer nicht über genügend Finanzmittel verfügen, um die Krise zu bewältigen. Daher sollte das „global financial safety net“ beispielsweise durch Kapitalerhöhungen der multilateralen Entwicklungsbanken gestärkt werden. Da das derzeitige internationale Steuersystem multinationalen Unternehmen und vermögenden Privatpersonen viele Lücken zur Steuervermeidung bietet, ist eine verstärkte internationale steuerliche Zusammenarbeit und die Einbeziehung aller Länder in die Verhandlungen erforderlich. Zur Verhinderung einer erneuten Verschuldungskrise in Entwicklungsländern sollte beispielsweise das von der G20 und dem Pariser Club initiierte neue Rahmenwerk – „Common Framework for Debt Treatments beyond the Debt Service Suspension Initiative“ – schnell umgesetzt und an Nachhaltigkeitskriterien gebunden werden.

Wie die Weltwirtschaftsordnung zur Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs) beitragen und damit eine schnellere Erholung von der Covid-19-Krise sicherstellen kann, steht im Fokus der Fortführung des BMZ-finanzierten Projektes „Gerechte Globalisierung.”